Ein Ökologisches Projekt mit Kunst, Natur und Spiritualität

An ecological project with Art, Nature and Spirituality

Un progetto ecologico con Arte, Natura e Spiritualità

das aus der Notwendigkeit der Zeit als erlebbares Beispiel für eine zukünftige Kultur gedacht ist

Entdeckungen auf der vielfältigen Wiese des ökologischen Projekts Naone:

Das Sonnenröschen (Helianthemum nummularium)

Die Wiese in Naone ist schon von „Natur aus“ sehr vielfältig. Sie weist feuchte und trockene, sonnige und eher schattige Bereiche auf, Mulden mit mehr Humus und sehr flachgründige, steinige Zonen. Zudem wurde hier nie Dünger aufgebracht. Als südliche Bergwiese mittlerer Höhe vereint sie Florenanteile des Tales mit alpinen Einflüssen.

Um eine etwas differenziertere Wahrnehmung anzuregen, wurde exemplarisch ein Blümchen näher betrachtet. Das Sonnenröschen ist ein kleiner Halbstrauch, der zur alpinen Flora gerechnet werden kann und in sehr lückigen, felsigen Rasen vorkommt. Es gilt als Lichtzeiger und gehört zu den Zistrosengewächsen, deren größere Vertreter ein charakteristisches Element der mediterranen Macchia darstellen. Allen ist typisch, dass die Einzelblüte nur einen Tag, oft sogar nur bis mittags blüht, die Pflanze selbst aber über Wochen in Blüte steht.

Das Helianthemum nummularium blüht sehr nahe am Haus im kargen Schotterboden und doch nimmt man es oft nicht wirklich wahr, solange man es nicht kennengelernt hat. Trotz ihrer leuchtend gelben Farbe drängt sie sich der Aufmerksamkeit nicht wirklich auf.

Eine Betrachtungsübung ist daher auch ein Beispiel, wie sich durch das Kennenlernen einer Sache erst ein Sinn dafür anlegt.

„Unser“ kleines gelbes Blümchen am Weg über dem Haus und an zahlreichen anderen kargen Stellen des Grundstückes ist im System der „Bach-Blüten“ als „Rock rose“ eine wichtige Heilpflanze, die auch in den „Notfalltropfen“ enthalten ist. Die Auswahl der Heilmittel beruht dabei nicht auf den Inhaltsstoffen einer Pflanze, sondern ihrer Beziehung zu kosmischen Qualitäten.  Diese zeigen sich in der Pflanze unmittelbar und doch nur übersinnlich wahrnehmbar.

Nach Edward Bach ist die Krankheit ein Korrektiv, um eine bisher versäumte Entwicklung zu fördern. Die Pflanzen verkörpern in diesem Sinne Tugenden, die auch im und durch den Menschen ausgeprägt werden wollen. Der Ansatz ist daher sehr tief und durchaus philosophisch. Der Mensch kümmert sich zur Überwindung einer Krankheit nicht um sich selbst und die Krankheit, sondern um die Entwicklung von Tugenden und Fähigkeiten, die allgemein einem größeren Gesamten zu Gute kommen. Hier besteht eine große Übereinstimmung mit der Zielsetzung von Naone.

Nachdem wir im Rahmen einer Pflanzenbetrachtung das Sonnenröschen zunächst sinnlich erfasst, konkret beschrieben hatten und anschließend aus der Erinnerung nochmals eine Vorstellung gebildet hatten, leiteten wir zu einer Fragestellung über, die sinnlich nicht unmittelbar abzuleiten ist.

Diese Frage wurde noch für einige Minuten in die Konzentration gehoben. Welche Tugend drückt sich im Sonnenröschen aus? Welche seelische Qualität trägt es in die Welt? Was möchte es konkret durch und im Menschen fördern?

Friedrich von Schiller (1759 – 1805)

Martin Sinzinger, 13. Juni 2025


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